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"Penzberg bleibt bunt." Das stellen die Plakate fest…

… mit denen auch in Penzberg für eine Demo geworben wird. Darunter: "Vereint in Vielfalt und Toleranz. Für Demokratie – gegen Ausgrenzung". Sinnfälliges optisches Zeichen für die Veranstaltung ist ein Bild vom Rathaus, auf dem außer dem eigenen Uhrenturm auch die Türme aller drei Gotteshäuser in der Stadt zu sehen sind, das Ganze mit verschiedenen Farben bunt betupft. Einen Aufkleber mit diesem Motiv tragen denn auch viele der etwa 2.000 Teilnehmenden auf ihrer Jacke. Und sogar das Wetter spielt mit.

Genaugenommen handelt es sich um eine Kundgebung mit anschließendem Gang durch die Innenstadt. Die Veranstalter Clemens Meikis, Gianna Lisci und Bärbel Scholz haben sich bewusst dafür entschieden, das gemeinsame Einstehen für die Demokratie in den Mittelpunkt zu rücken. Passend erinnert Meikis in einer kurzen Rede an den ersten Paragraphen unserer Verfassung, mit dem die Würde des Menschen als unantastbar festgesetzt und so unserem gesamten Wertesystem ein roter Faden verliehen wird.

Dass es der Rechtsextremismus ist, der dazu in gefährlicher Gegnerschaft steht, wird mit dem Hinweis auf das vom Recherchenetzwerk "Correctiv" aufgedeckte Treffen radikaler Rechter in Potsdam dann aber doch auch benannt: Hinhören und sich zu empören, dies sei darauf die adäquate Antwort, lautet der Appell. Und dazu zähle es auch, Verantwortung zu übernehmen, etwa in Form des Engagements in demokratischen Parteien, der Teilnahme an faktenorientierter Aufklärung und der Stärkung der Zivilgesellschaft.

Gerahmt wird die Rede durch musikalische Beiträge von Thomas Müller, Alexandra Link-Lichius, Markus Bocksberger und Tom Sendl sowie durch die Moderation von Gianna Lisci und Bärbel Scholz, bevor man in einem langen Zug langsam die Bahnhofstraße hinauf- und hinabgeht. Bleibt man zwischendurch stehen, um einige der Schilder an sich vorüberziehen zu sehen, dann liest man: "Weltoffenheit, Respekt, Solidarität", "Demokratie statt Hass", "Menschenrechte statt rechte Menschen" oder "Die AfD ist sowas von 1933".

In Gesprächen, die man während des gemeinsamen Gehens führt, zeigt sich, dass man nicht nur für die Demokratie eintritt, sondern ausdrücklich gegen Bestrebungen, Menschen in Kategorien zu stecken und nach Herkunft, Kultur oder anderen Merkmalen zu sortieren. Wer hier dagegen mitgeht, vertritt Gleichheit und gemeinsame Werte und befürwortet eine von Pluralismus geprägte Gesellschaft und Lebenswelt – die verkörpert wird von einer jungen Frau mit dem Schild "Deutschland hat größere Probleme als uns Migranten".

Auch darüber kommt es im Zug sogleich zum Austausch: Richtig, was wäre denn, wenn wir sie nicht hätten, den Busfahrer aus der Ukraine, die Kindergärtnerin aus Syrien, den Arzt aus Afghanistan, die Krankenpflegerin aus Litauen, den Bauzeichner aus dem Iran, die Altenpflegerin aus Georgien, den Lageristen aus Eritrea und so viele mehr! Allein in der Pflege: Aufgrund der demographischen Entwicklung werden dort bis in zehn Jahren 44 Prozent mehr Leute gebraucht als heute, so das "Institut der Deutschen Wirtschaft".

Wir als "Penzberg Miteinander" können dem nur beipflichten: Wir sind stolz auf die Vielfalt und das multikulturelle Miteinander in unserer Stadt. Im April 2021 haben alle Fraktionen des Stadtrats eine Erklärung unterzeichnet mit dem Titel "Für Respekt, Toleranz und Weltoffenheit in unserer Stadt". Dazu stehen wir, wir setzen uns ein für eine auch weiterhin offene Gesellschaft. Denn wir alle sind Gäste dieser Erde.

Mit herzlichem Dank an Uwe Geissler für ein Foto von der Veranstaltung!

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